Nicht auf dem Rücken der Beschäftigten

Zu den Meldungen, dass Bombardier bei der IG Metall Verhandlungen zu Tarifabweichungen beantragt hat, erklärt Clemens Rostock, Landtagsabgeordneter aus Hennigsdorf sowie arbeits- und verkehrspolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion:

„Als Verkehrspolitiker arbeite ich daran die Verkehrswende voran zu bringen, wofür wir eine starke Bahnindustrie benötigen. Deshalb macht mir die Situation des Bombardier-Konzerns große Sorgen. Als arbeitspolitischer Sprecher und als IG Metaller muss ich allerdings auch deutlich sagen, dass es nichts bringt den Konzern auf dem Rücken der Beschäftigten sanieren zu wollen! Gute Arbeit und Tarifverträge sind eine Stärke, keine Schwäche des Konzerns. Die strukturellen Probleme liegen woanders und Bombardier ist gut beraten, die Vorschläge der IG Metall zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ernsthaft zu prüfen. Insgesamt boomt die Bahnindustrie – dank einer Stück für Stück immer nachhaltigeren Klima- und Verkehrspolitik. Die insgesamt langen Auftragslisten und die aktuellen Meldungen über die Einrichtung eines Testgeländes der Deutschen Bahn in der Lausitz bestätigen dies. Wenn Bombardier immer weiter bei den Beschäftigten immer mehr spart und die strukturellen Probleme nicht löst, werden die Beschäftigten irgendwann gezwungen sein, den Traditionsstandort Hennigsdorf zu verlassen und bei Konkurrenten wie Stadler oder Siemens anzuheuern.