Politik, wie man sie sonst nicht erlebt

https://cdn.pixabay.com/photo/2015/07/17/22/43/student-849825_1280.jpg

Ich habe ein zweiwöchiges Praktikum bei Clemens Rostock, Landtagsabgeordneter der Bündnis/Grünen, gemacht, weil ich mich sehr für Politik, nachhaltige Verkehrskonzepte und infrastrukturelle Fragen interessiere. Dabei habe ich Neues und Außergewöhnliches kennengelernt und bin eingetaucht in eine Welt ohne feste Arbeitszeiten, mit vollen Postfächern und unendlich viel Arbeit.

Begonnen habe ich mein Praktikum im Homeoffice, an einem Tag mit sehr vielen Videokonferenzen: Meetings mit allen Mitgliedern des großen Teams, bestehend aus Wahlkreismitarbeiter:innen und zuarbeitenden Referent:innen. Von einer Konferenz zur anderen und das den ganzen Tag. Am Anfang fiel es mir nicht leicht, alles zu verstehen: viele Abkürzungen, die ich nicht kannte, und Themen, von den ich vorher wenig wusste.

Im Landtag habe ich Clemens von Termin zu Termin begleitet, dienstags sind immer Fraktionssitzungen und Pressekonferenzen. Ich konnte dabei sein, als sich die Fraktionsvorsitzenden der Koalitionsparteien den Fragen der Presse gestellt haben.

Mein Highlight der ersten Woche war ein Treffen mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Besonders interessant waren die Gespräche, die sich um arbeitsrechtliche Fragen drehten. Nebenbei habe ich politische Persönlichkeiten live erleben können wie z.B. die Ministerin Ursula Nonnemacher.

Zudem bin ich viel durch das ganze Bundesland Brandenburg gefahren. Dabei haben wir von Potsdam aus immer den öffentlichen Nahverkehr genutzt, egal wie weit oder umständlich die Anreise war. Das hat mich zunächst überrascht, ist aber sehr konsequent und vorbildlich für einen Verkehrsexperten.

Nach und nach habe ich mich in die unterschiedlichen Themen eingefunden, mit den sich Clemens befasst, was vor allem daran lag, dass er mir die Inhalte gut erklärt hat. Es ging um die Strecke des RB 63, Infrastrukturprojekte im Spreewald und Wärmepumpen im Bereich der erneuerbaren Energie.

In Neuruppin habe ich Bekanntschaft mit den weniger schönen Seiten des politischen Arbeitens gemacht. Bei unserem Besuch im Wahlkreisbüro wurde uns ein Hefter gezeigt mit kommentierten Zeitungsausschnitten der Bildzeitung. Darin wurde der grünen Partei die Schuld für steigende Preise im Energiesektor gegeben. Da alle „Zuschriften“ anonym eingeworfen waren, ist mit den Kritikern keine sachliche Auseinandersetzung möglich. Das gehört leider bereits zur Normalität der Arbeit vor Ort.

Mein absolutes Highlight: ich durfte Clemens in eine Sitzung des Ausschusses für Justiz und Recht begleiten. Interessant war der Ablauf mit sehr unterschiedlichen Anträgen: So wurde z.B. über Suizid in der Ersatzhaft in der JVA Brandenburg/Havel, genauso aber auch über die Haltung von Ziegen, die es dort gibt, gesprochen. Das ist mir besonders in Erinnerung geblieben.

Wir wurden auch in den „Sonderausschuss Strukturentwicklung in der Lausitz“ eingeladen. Hier war Clemens‘ Expertise als Vertreter des Verkehrsausschusses zu infrastrukturellen Fragen gefordert. Bericht erstattet haben Vertreter:innen des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung, sowie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.

Das Praktikum bei Clemens Rostock hat mir viel Freude bereitet. Ich habe interessante Menschen kennengelernt und sehr viele verschiedene Erfahrungen machen können. Es hätte gerne länger sein können.

Vielen Dank für die tolle Zeit!