Politik hautnah – mein Schülerpraktikum im Brandenburger Landtag

Mein zehntägiges Praktikum bei dem Landtagsabgeordneten Clemens Rostock (B90/Grüne) hat mir ermöglicht, einen Einblick in die verschiedenen Aufgabenbereiche eines Abgeordneten und den Alltag des Landtags allgemein zu bekommen. Hauptsächlich haben mir die Teilnahme an den verschiedenen Konferenzen /Meetings und schließlich auch die Mitverfolgung des zweitägigen Plenums diesen Einblick gewährt.

Gestartet bin ich in mein Praktikum mit einigen Tagen voller Videokonferenzen. Eine Art der Zusammenkunft, die mir zwar schon bekannt war, ich aber in diesem Ausmaß und dieser Länge noch nie erlebt habe. Doch das war nicht das einzige, das ich zuvor falsch eingeschätzt hatte. Die darauffolgenden Plenumstage – welche täglich bis zu elf Stunden in Anspruch nahmen – waren aus meiner Sicht derart mit Hektik gefüllt, dass man als Neuling schnell mal den Überblick verlor. Eine Rede nach der anderen musste von den Abgeordneten entweder gehalten oder aber genau mitverfolgt werden. Hinzu kamen noch Fragestunden etc., während derer man ebenfalls spürte, wie viel Vorbereitung von jeder Seite und jedem Bereich des Landtags nötig war, um solch einen Plenarablauf möglich machen zu können.  Dennoch bin ich von dem Landtag und seinem Konzept fasziniert und war von der stets guten Laune der Mitarbeiter trotz des Stresses überrascht. 🙂

An den restlichen Tagen wurde mir ein Einblick in allerlei Vorbereitung des Plenums und in die Erarbeitung verschiedenster Strategien und Anträge gewährt, und ich durfte mich ab und zu selbst an einer Pressemitteilung oder einem Text für die Homepage oder die Social-Media-Kanäle versuchen.

Im Austausch mit den unterschiedlichen Mitarbeitern des Fraktionsbüros, wie etwa den Medienreferenten, wurde ich mir die Wichtigkeit von Teamarbeit an diesem Ort bewusst. Ob in der Fraktion, unter den Abgeordneten oder in der Koalition – überall ist eine ausführliche Absprache des Vorgehens, gegenseitige Unterstützung und eine starke Teamfähigkeit von Nöten.

Zuallerletzt bekam ich die Möglichkeit, mit dem Landwirtschaftsminister Brandenburgs – Axel Vogel – in einem Gespräch seine Aufgaben als Minister und seinen Weg dahin zu erfahren, was mir den Unterschied eines solchen Berufes zu einem typischen „9 to 5-Job“ noch einmal vor Augen führte.

Ich habe das Praktikum im Landtag sehr genossen und denke, dass diese interessante Erfahrung durchaus Einfluss auf meine spätere Berufswahl haben wird, da ich davor wohl eine ganz andere Vorstellung von einem Berufsalltag hatte.