Landratskandidat in Fürstenberg – Auf dem Weg zur Mobilitätsgarantie

Am Mittwoch war Landratskandidat Clemens Rostock in Kulturgasthof Alte Reederei in Fürstenberg. Zusammen mit dem bündnisgrünen Ortsverband und einigen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zeigte er Perspektiven für den ÖPNV in Oberhavel auf. „Zunächst muss man leider feststellen, dass Oberhavel erwiesenermaßen das schlechteste Busangebot in ganz Brandenburg hat. Das ist die Ausgangssituation“ so Rostock. Dies lasse sich an verschiedenen Kennzahlen ablesen. Oberhavel habe bislang wenig Engagement für den ÖPNV erkennen lassen. „Potsdam-Mittelmark investiere mehr als das Dreifache pro Einwohner in den Busverkehr“ stellte Rostock dar. Es gäbe aber Hoffnung. Der Kreistag hat ein Mobilitätskonzept 2040 beschlossen, welches viele Handlungsempfehlungen beinhalte, die in die richtige Richtung gingen. Auch der Entwurf des Nahverkehrsplans sei ein kleiner Fortschritt. Allerdings seien fast ausschließlich Verbesserungen auf bestehenden Linien vorgesehen, viele Vorschläge der Kommunen für neue Linien wurden lediglich als Prüfaufträge aufgenommen. Bernhard Hoffman, Sprecher des bündnisgrünen Ortsverbandes, stellte die Rolle Fürstenbergs dabei da: „Leider hat die Stadt Fürstenberg gegenüber dem Landkreis kaum Wünsche an den Nahverkehrsplan formuliert.“ Auch innerstädtisch gäbe es Aufholbedarf. „Dass manche Buslinien nur in einer Richtung am Markt halten, ist doch ein Zustand, den wir dringend überwinden müssen“, forderte Hoffmann. Auch wies er daraufhin, dass sich der Landkreis in seinem „Mobilitätskonzept 2040“ für die Einrichtung eines Halbstundentaktes für den RE 5 ab 2022 ausgesprochen habe, dieser Punkt im Nahverkehrskonzept bisher aber noch fehle. Rostock stellte schließlich die Vision einer Mobilitätsgarantie vor. Für diese hatte er kürzlich ein Gutachten beauftragt, welches die Machbarkeit und Finanzierbarkeit darstellte. „Wir brauchen mittelfistig die Garantie, dass man stündlich mit dem ÖPNV wegkommt und zwar überall. Wo sich ein stündlicher Bus nicht lohnt, kann das über vollflexible Rufbussysteme gesichert werden.

Damit wäre auch eine Abholung von der Haustür möglich. Im Moment sind viele einfach auf das Auto angewiesen. Wenn wir diese Mobilitätsgarantie gewährleisten, dann könnte so manches Zweit- oder Drittauto überflüssig werden.“ formulierte Rostock sein Ziel.