Bombardier/Alstom Straßenbahnproduktion für Berlin

Seit der Gewissheit, dass Alstom die Bahnsparte von Bombardier übernehmen wird, dabei jedoch die Talent-Produktion aus dem Hennigsdorfer Standort herausschälen und verkaufen muss, herrscht viel Ungewissheit über die Zukunftsaussichten des Hennigsdorfer Bombardier-Werks. Der Hennigsdorfer Landtagsabgeordnete Clemens Rostock stellte im Wirtschaftsausschuss am Mittwoch eine Vielzahl von Fragen an den Wirtschaftsminister Steinbach. Dabei wurde deutlich, dass bisher weder klar ist, wer nach der Übergabe die Geschäftsführung am Standort ausfüllen wird, noch welche der Beschäftigten der Talent-Produktion zugeordnet werden und somit nach der Übergabe an Alstom erneut durch einen erneuten Übergang an Skoda betroffen sind. Dazu Rostock: „Man kann nur hoffen, dass für den Betriebsrat möglichst schnell Gewissheit herrscht, wer nach der Übernahme sein konkretes Gegenüber sein wird, um möglichst schnell Klarheit für die Beschäftigten zu schaffen, wer bei Alstom bleibt und wer mit der Talent-Produktion zu Skoda wechselt.“ Unabhängig von der konkreten Aufstellung benötigt das Werk langfristige Aufträge, um die vorhandenen Produktionskapazitäten auszulasten. Für schlechte Stimmung sorgte die Ankündigung Bombardiers die zukünftige Produktion der Berliner Straßenbahnen in Bautzen vollziehen zu wollen. Auf Nachfrage Rostocks erläuterte der Wirtschaftsminister, dass Alstom wiederum davon spricht während der Übergangsphase – in der Bombardier und Alstom auf dem Papier noch Konkurrenten sind – noch keinen ausreichenden Überblick über die Standorte erhalten zu haben, um strategische Entscheidungen treffen zu können. Dazu Rostock: „Das macht natürlich Hoffnung, dass der Hennigsdorfer Standort doch noch mit der zukünftige Produktion der Berliner Straßenbahnen beauftragt werden könnte.“ Dafür will sich Rostock weiter einsetzen und gleich nach dem Übergang auch mit Alstom ins Gespräch kommen. Auch sucht er weitere Verbündete: „Ich werde noch einmal auf meine Berliner Kolleginnen und Kollegen zugehen und ihnen verdeutlichen, dass auch sie ein Interesse daran haben, dass die Hennigsdorfer Produktionskapazitäten erhalten bleiben und ausgelastet werden. Die ökologisch sinnvolle Verkehrswende im Großraum Berlin braucht die Produktion von modernen Schienenfahrzeugen und kann damit zu langfristigen und tariflich abgesicherten Arbeitsplätzen beitragen.“